Hamburger Camerata / Simon Gaudenz

1. Abonnementskonzert: Auftakt Gaudenz

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Zum Auftakt seiner Amtszeit setzt Simon Gaudenz, der neue Chefdirigent der Hamburger Camerata, ein deutliches Signal: Die Wiener Klassik steht im Fokus seines musikalischen Interesses. Um diese Musik authentisch aufzuführen, sieht der junge Schweizer Dirigent in der Hamburger Camerata ein ideales Ensemble, mit dem er seine Ideen von einer historisch informierten Aufführungspraxis verwirklichen will. Gleich für sein erstes Konzert hat Gaudenz den Höhe- und Schlusspunkt von Wolfgang Amadeus Mozarts symphonischem Schaffen aufs Programm gesetzt: das Symphonien-Triptychon KV 543, 550, 551. In einer selbst für seine Verhältnisse bemerkenswert kurzen Zeit von drei Monaten, zwischen Juni und August 1788, schrieb Mozart seine letzten Symphonien nieder. Einen Auftraggeber für diesen kompositorischen Kraftakt scheint es nicht gegeben zu haben. Lange glaubte man sogar, Mozart habe diese Werke zu seinen Lebzeiten gar nicht mehr gehört. Und so rankten sich bald romantische Künstlerlegenden um diese so gegensätzlichen Werke: Er habe sie frei von jeder äußeren Vorgabe nur zum höheren Ruhm der Kunst geschrieben, meinten manche; andere Exegeten deuteten sie gar als Mozarts Vermächtnis, geschrieben in der Vorahnung des eigenen Todes. Nüchterner betrachtet hat Mozart sich mit den drei Symphonien, von denen er gewiss nicht ahnte, dass sie seine letzten sein würden, wohl am Vorbild Haydn orientiert. Wie die drei Pariser Symphonien Nr. 82 bis 84 des verehrten Kollegen stehen auch Mozarts letzte Symphonien in den Tonarten Es-Dur, g-moll und C-Dur. Und gehört haben wird er sie zu seinen Lebzeiten auch. Eine verbürgte Aufführung der g-moll-Symphonie soll allerdings so kläglich gewesen sein, dass der Komponist lieber den Saal verließ. Auch wenn die meisten Legenden also nicht stimmen, am Wunder dieser Musik ändert das nichts. Ihre Geheimnisse muss jede Generation von Interpreten wieder neu für sich entdecken.

Performers

Hamburger Camerata

director Simon Gaudenz

Programme

Wolfgang Amadeus Mozart
Sinfonie Es-Dur KV 543
Sinfonie g-Moll KV 550
Sinfonie C-Dur KV 551 »Jupiter«