Ensemble Resonanz / Jean-Guihen Queyras

Der Topos Italiens als Eldorado von Kunst, Farbenpracht und Schöngeist zieht sich wie kaum ein anderer durch die deutsche und europäische Kulturgeschichte. Das Ensemble Resonanz greift das Thema »Sehnsuchtsland Italien« in seinem vierten Resonanzen-Konzert auf: Gemeinsam mit seinem gefeierten Artist in Residence Jean-Guihen Queyras präsentiert es ein Programm zwischen stilistischen Anleihen und klingenden Andenken. Während Strawinsky sich im Zuge eines längeren Italien-Aufenthalts der musikalischen Tradition des Landes widmete und viele typische Kompositionsweisen in seine »Suite italienne« einfließen ließ, nutzte Tschaikowsky sein in Italien komponiertes Streichsextett als klingendes Souvenir an eine prägende Zeit in Florenz. In seiner kantablen Melodik wird das Adagio seines Werkes immer wieder als Anspielung auf den italienischen Operngesang interpretiert. Der gewohnten Vorliebe für das Aufeinandertreffen von Alt und Neu treu bleibend, stellt das Ensemble Resonanz den beiden Komponisten einen bislang kaum bekannten Italiener des Spätbarock gegenüber: Giovanni Benedetto Platti. Und wie Italien heute klingt, kann das Publikum durch ein Werk von Stefano Gervasoni (*1962), »Un Leggero Ritorno Di Cielo«, entdecken. Mit Gervasonis Werk beschäftigen sich seit einigen Wochen auch 20 Schüler des Helene-Lange-Gymnasiums, die im Rahmen von Klangradar 3000 und unter der Leitung des Komponisten Sergio Vasquez-Carillo eine eigene Komposition entwickeln. Präsentiert wird das Ergebnis am Konzertabend um 19 Uhr im Studio E der Laeiszhalle.