Belcea Quartet: Das Beethoven-Projekt
Beethoven IV
»Das muss man öfter hören« war die einhellige Meinung der Kritiker zu allen drei Werken, die das Belcea Quartet am vierten Abend ihrer sechsteiligen Gesamtaufführung aller Beethoven-Quartette spielt. Hört man da nun volle Begeisterung oder allgemeine Verunsicherung heraus? Ganz gewiss beides! Bereits das Eröffnungswerk des Abends, das entgegen seiner Nummerierung nicht das erste, sondern laut der erhaltenen Skizzen vermutlich das dritte von Beethoven komponierte Quartett ist, stieß an die Grenzen der damaligen Konventionen. Es forderte sowohl Hörer als auch Spieler heraus, war »schwer auszuführen und keineswegs populair«, wie die Allgemeine Musikalische Zeitung nach einer Testaufführung im privaten Kreis schrieb. Ebenso verhielt es sich mit dem Quartett op. 59/3, das »jeden gebildeten Musikfreund gewinnen« müsse. Schon die langsame Einleitung, die jedem verminderten Septakkord einen weiteren unaufgelösten Akkord folgen lässt, brach mit den Hörgewohnheiten des Publikums. Als »ungewöhnlich, überraschend und originell, aber auch fremdartig« bezeichnete die Allgemeine Musikalische Zeitung schließlich das Quartett op. 132. Ungewöhnliche Tonartkonstellationen und die krassen Erweiterungen der gängigen Formen wie etwa des Sonatenhauptsatzes überforderten und faszinierten die Kritiker gleichermaßen. Die Musiker des Belcea Quartet zeigen an diesem Abend, wie Beethoven seine eigenen Errungenschaften in der Komposition von Quartetten immer neu übertroffen und damit sein Publikum wieder und wieder verblüfft hat.
Performers
Belcea Quartet
Corina Belcea violin
Axel Schacher violin
Krzysztof Chorzelski viola
Antoine Lederlin violoncello
Programme
Ludwig van Beethoven
Streichquartett F-Dur op. 18/1
Streichquartett C-Dur op. 59/3
Streichquartett a-Moll op. 132
Zugabe:
Benjamin Britten
Streichquartett Nr. 3 op. 94
Langsamer Satz
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