Auryn Quartett
Schubertiade Hamburg • Quartettsatz
Unter Schuberts Jugendquartetten wurde das Es-Dur-Werk D 87 am bekanntesten – nur leider durch einen Irrtum: Man datierte es lange auf 1824 und stellte es so in eine Reihe mit Meisterwerken wie »Rosamunde« oder »Der Tod und das Mädchen«. Tatsächlich entstand das Quartett aber 1813 – eine reife Leistung des 16-Jährigen. In Wahrheit ist den späten Quartetten ein anderes Stück gleichwertig: der Quartettsatz D 703 aus dem Jahr 1820. Er präsentiert ein rastloses Hauptthema in Moll, dazu zwei lyrische Dur-Themen, und jagt sie nur so durch die Tonarten. »In seiner ganzen modulatorischen Anordnung wild, bunt, formlos« – diese Kritiker-Schelte zog dennoch erst Schuberts letztes Quartett D 887 auf sich. Und das noch 1850, viele Jahre nach seinem Tod – eigentlich hätte die Musikwelt ja genügend Zeit gehabt, ihren Rückstand in Sachen Harmonik aufzuholen. Man muss die Reaktion trotzdem verstehen, schließlich erscheint das Hauptmotiv des Scherzos auf sämtlichen Tonstufen – Schubert als Vorläufer der Zwölftonmusik.
Performers
Auryn Quartett
Matthias Lingenfelder violin
Jens Oppermann violin
Stewart Eaton viola
Andreas Arndt violoncello
Programme
Franz Schubert
Streichquartett Es-Dur D 87
Quartettsatz c-Moll D 703
– Interval –
Franz Schubert
Streichquartett G-Dur D 887
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