Hamburger Camerata / Kamenarska / Zemtsov
Martinů / Silvestrov / Dvořák
Von allem etwas
Die Serenade ist so etwas wie die eierlegende Wollmilchsau der klassischen Musik. Nicht ganz Kammermusik, nicht ganz Solokonzert, nicht ganz Sinfonie – aber von allem etwas! Ursprünglich als unterhaltende Open-Air-Musik an lauen Abenden gedacht, entwickelte sie sich im Lauf der Musikgeschichte zu einer anspruchsvolleren Gattung, die den Anstrich des »Unbeschwerten« dennoch nie verlor. Für Komponisten blieb sie eine ideale Spielwiese, auf der man sich einmal ganz frei austoben durfte, ohne den strengen Kriterien der »großen Formen« genügen zu müssen. Nicht zufällig lief Antonín Dvořák in seiner beliebten, melodieseligen Streicherserenade zur Höchstform auf. Dem kammermusikalischen Ursprung gedachte dagegen sein Landsmann Bohuslav Martinů, während Leonard Bernstein gleich mehrere Traditionen aufgriff: Seine Serenade nach Platons »Symposion« ist solistisch-konzertant – wie einst bei Mozart –, niveauvolle Abendunterhaltung – wurde sie doch durch nichts weniger als ein Treffen der altgriechischen Intelligenz inspiriert – und mit ihrem typischen Mix aus Klassik und Jazz auch stilistisch überaus flexibel.
Besetzung
Hamburger Camerata
Joanna Kamenarska Violine
Dirigent Alexander Zemtsov
Programm
Bohuslav Martinů
Serenade Nr. 2 D-Dur für zwei Violinen und Viola
Valentin Silvestrov
Abendserenade / aus: Stille Musik
Antonín Dvořák
Serenade für Streichorchester E-Dur op. 22
Leonard Bernstein
Serenade nach Platons »Symposion«
Rahmenprogramm
Mi, 18.5.2022 19 Uhr
ABGESAGT: Einführung mit Julius Heile,
Laeiszhalle, Großer Saal
Veranstalter: Hamburger Camerata